Unterer Fersensporn – Plantarfasziitis der Fußsohle
Treten Schmerzen beim Auftreten unter der Ferse auf kann eine Entzündung des Ansatzes der Plantarfaszie vorliegen. Die Plantarfaszie verspannt die Fußsohle wie eine Bogensehne.
Die schmerzhafte Plantarfaszie zeigt eine Verdickung, die durch die Sonografie der Weichteile unter dem Fersenbeinknochen meßbar ist. Bei chronischen Schmerzen ist meist nur die Plantarfaszie verdickt, bei akuteren Beschwerden auch das rigide Fettpolster zwischen der Faszie und der Haut der Ferse.
Im Verlauf kann eine Verknöcherung des Ansatzes der Plantarfascie am Fersenbein entstehen. Der untere Fersensporn kann in einer Röntgenaufnahme dargestellt werden. Er ist aber auch bei Personen sichtbar die schmerzfrei sind.
Bei der chronifizierten Plantarfasziitis (ab 6 bis 12 Wochen oder Rezidiv) gehört die fokussierte Stoßwellentherapie zu den am besten untersuchten Verfahren. Die Behandlung durch Stoßwelle wird in Studien dreimal im Abstand von einer Woche durchgeführt. Nur selten treten kleine Nebenwirkungen in Form von Schwellungen auf. Nach 6 Wochen wird durchschnittlich eine Verminderung der Schmerzen von 6 auf 2 von 10 (Schmerzskala) erreicht. Die sonografisch darstellbare Verdickung der Plantarfascie bildet sich zurück, der radiologisch darstellbare Fersensporn bleibt trotz der Schmerzreduktion erhalten. Die Schmerzreduktion ist auch nach 1 bis 2 Jahren weiter beständig.
Bei akuten Beschwerden kann eine Cortisoninjektion eine deutliche Verbesserung erbringen. Wiederholt sollte sie nicht durchgeführt werden, weil es hier insbesondere zu einer Schädigung des Fettpolsters unter der Ferse kommen kann.
Schuhe mit guter Längsgewölbeabstützung sind sinnvoll. Darüberhinaus ist eine Einlagenversorgung mit Weichbettung des Ansatzes der Plantarfazie möglich.
Dehnübungen der Zehenbeuger sind in unterschiedlicher Intensität immer sinnvoll. Bei Besserung sollte auch eine exzentrische Kräftigung der Wadenmuskulatur und ein Propriozeptionstrainging erfolgen.
Eine manuelle Mitbehandlung der Plantarfaszie (und der Wadenmuskulatur) ist oft sinnvoll, da die Verletzung der Plantarfaszie durch eine Rigidität dieser Strukturen entstanden ist.
Eine Mitbeteiligung des ersten Sakralnervens der Wirbelsäule (Osteochondrose L5/S1) oder eine lokale Neuropathie können den Heilungsverlauf wesentlich verzögern. Ebenso sollten eine Hyperurikämie bei Gicht und eine eher seltenere rheumatische Erkrankung ursächlich behandelt werden.