Der hintere Fersensporn

Hinterer Fersensporn – Achillessehne Ansatz

Schmerzen im Bereich des Achillessehnenansatzes an der Ferse können durch einen hinteren Feriensporn verursacht sein. Dabei ist bei Beginn der Schmerz ausgelöst durch einen Umbauprozess des Sehnen-Knochen-Überganges, später nach Teilverknöcherung des Überganges der Sehne auch durch die dadurch entstehende Auftragung und Raumforderung im Schuh.

Der schmerzhafte Achillessehneansatz am Fersenbein – der dorsale Fersensporn – ist ein häufiges Problem. Bei Leichtathleten wird die Häufigkeit mit 6 bis 18% angegeben.

Die unmittelbare konservative Therapie umfasst Entlastung, Erhöhung des Absatzes, Einlagenversorgung, weiche Fersenkappen und antientzündliche Medikamente.

Die operative Therapie ist den schweren chronischen Verlaufsformen vorbehalten. Hierbei werden degenerativ veränderte Sehnenanteile entfernt und knöcherne Vorsprünge abgetragen. Eine längere Entlastung nach der Operation ist notwendig. Teils werden die chronischen Schmerzen nicht unmittelbar durch den knöchernen Eingriff beseitigt.

Fokussierte Stoßwellentherapie des Achillessehnenansatzes

fESWT Achillessehnenansatz Zeichnung

 

Die fokussierte Stoßwellentherapie kann in 60 bis 80% der Fälle die Beschwerden bessern. Sie ist eine wichitige Option in der Therapie des Fersensporns, da die Stoßwelle den Übergang der Sehne in den Knochen erreichen kann. Es wurden keine ernsthaften Nebenwirkungen beschrieben.

Es werden drei  Behandlungen des Achillessehnenansatzes von 20 min Dauer im Abstand von je einer Woche durchgeführt. Die verwendete Schallenergie kann im Verlauf der Einzelbehandlung und von Behandlung zu Behandlung gesteigert werden. Es gibt einen unmittelbaren Effekt auf die Schmerznerven. Die eigentliche Sehnenregeneration braucht aber aus physiologischen Gründen drei Monate.

 Literatur:

Furia (2006) untersuchte die Wirkung einer einzelnen fokussierten Stoßwellenbehandlung bei Achillessehnenansatzschmerz. Der Schmerz konnte von 8 vor der Behandlung auf 4 einen Monat nach der Behandlung und 3 ein Jahr nach der einzelnen Behandlung gesenkt werden. Der Schmerz wurde auf einer Visuellen Analogskala von den Patienten angegeben. 0 bedeute keine Schmerzen, 10 bedeutet stärkste Schmerzen.
In einer Vergleichsgruppe, die nicht behandelt wurde betrug der Schmerz 8 vor der Behandlung, 8 einen Monat und 7 ein Jahr nach Beginn der Untersuchung.

Furia, John Patrick: High-energy extracorporeal shock wave therapy as a treatment for insertional Achilles tendinopathy. In: Am J Sports Med  34 (2006) Nr. 5, S. 733-40

Furia, J. P.: Extrakorporale Stosswellentherapie zur Behandlung der Achillessehnentendinopathie. In: Der Orthopäde  34 (2005) Nr. 6, S. 571-8

In Deutschland werden üblicherweise 3 Behandlungen durchgeführt. Als Zielwert sollten 2000 Impulse mit einer Energieflußdichte von bis zu 20mJ/mm2 pro Behandlung erreicht werden. Unter dieser Behandlung wurde die Besserung nach 6 bis 12 Wochen in Studien dokumentiert (Rompe 2008).

Rompe, Jan D., Furia, John und Maffulli, Nicola, „Eccentric loading compared with shock wave treatment for chronic insertional achilles tendinopathy. A randomized, controlled trial,“ J Bone Joint Surg Am, 2008, 52-61.

Segesser, Bernhard ; Wind, Björn: Differentialdiagnosen der Achillodynie. In: Orthopädieschuhtechnik (2003) Nr. 11, S. 22-26

Lohrer, H. ; Arentz, S.: Die Impingementläsion der distalen Achillessehne bei Bursitis subachillae und Haglund-Pseudoexostose–eine therapeutische Herausforderung. In: Sportverletz Sportschaden  17 (2003) Nr. 4, S. 181-8